Freitag, 26. Dezember 2008

Ankunft in Mahé



Der LTU-Flieger geht tiefer und tiefer, die Landeklappen sind längst ausgefahren, das Fahrwerk wohl auch - doch keine Landebahn ins Sicht. Überhaupt würde ein wenig Land den Nerven jetzt guttun. Doch unter uns und um uns herum nichts als tiefblaues Meer, mit weißen Spuren von Booten. Anflug auf Male, der Hauptstadt der Malediven. Plötzlich der Zipfel einer Piste, mitten im Meer, und schon rumst es. Der Gegenschub heult auf, die Bremse ist etwas stärker als sonst. Gelandet auf dem Inselairport. Ein Teil der Passagiere läuft zu den Wassertaxis, wir steigen in den Bus zum Wasserflugplatz. Es geht, ampelgesteuert, mitten über die Landebahn. In der "Abflughalle", offen zu den Anlegern, wo die weiß-roten Airtaxis festgemacht haben, flucht Kameramann Jo plötzlich auf. Gerade noch hieß es aus seiner Richtung, mit Blick auf die Wasserflugzeuge auf azurblauem Lagunenwasser: "Au, geil. Das mach' ich mal." Doch die Handkamera war während des Fluges im Unterwassergehäuse - und das hatte wohl im Flieger unter der Air Condition gelegen. Jedenfalls ist die tiefgekühlte Kamera im Tropenklima sofort beschlagen wie ein Glas kaltes Bier, als er sie aus dem Gehäuse geholt hat. Also wieder rein ins UW-Gehäuse und in die Sonne gelegt. Für ein paar Szenen hat's gereicht, dann blinkt wieder dieser blöde "Tropfen" auf dem Display. Im Airtaxis nach Ellaidhoo (Ari-Atoll) sieht man Jo abwechselnd ins Cockpit filmen oder seine Kamera am offenen Fenster "trocknen". Oder fluchen. was man aber nicht hört, weil die Turbinen einen Höllenlärm machen. Unter uns reiht sich eine Lagune an die nächste. Die Landung auf dem glatten Wasser ist erstaunlich sanft. Vom wackelnden Steg aus - bitte auf die Tragflächen achten, die auch wackeln und es auf die Köpfe abgesehen haben - geht es in ein Doni, das uns die paar Meter bis Ellaidhoo schippert. Die Dreharbeiten können beginnen. Andere freuen sich auf ihren Urlaub. Dabei werden wir sie begleiten - ob an Land oder in den Tiefen des Indischen Ozeans.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Und noch'n Schnittrechner




Fast geschafft: Der zweite Schnittrechner für Reisefernsehen.com wird gerade installiert. Die Redakteurs-Kollegin quält sich zwar noch mit dem Betriebssystem herum, ist aber bereits von der Seite ansprechbar und macht Pläne für heute Abend. Die Schnittsoftware Avid Media Composer läuft eben nicht auf allen Systemen - das kriegt man aber meist nur durch Versuch und Irrtum heraus. Cutter kennen das. Aber jeder macht seine eigenen Erfahrungen. Auch bei Soundkarten ist Avid sehr wählerisch. Die Jungs im Computerladen (großes Lob gebührt: ML Computer, Bahnstraße in Ratingen) erwiesen sich als äußerst belastbar und wollten sogar am heutigen Heiligabend Überstunden schieben. Den dürfen sie nun aber unbeschwert genießen, die Kiste scheint zu laufen. Ab jetzt wird also auf zwei Rechnern geschnippelt, was das Zeug hält. Viele Stunden selbst gedrehtes Reise-Footage, unter anderem von den Seychellen und Malediven, warten auf den Auftritt im Reisefernsehen.
Und womit starten wir? Natürlich mit Reisevideos von den Azoren (siehe Bild oben: Dreh an heißen und nach Schwefel stinkenden Vulkanquellen auf Sao Miguel) - von dort sind wir soeben zurück gekehrt. Da weiß man noch genau, was man wo gedreht hat.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Reisefernsehen.com ist endlich online


Geschafft: Einige Jahre haben wir nun dran gearbeitet, die Schnittcomputer sind heißgelaufen, bis die ersten Reisevideos in Flash umgewandelt wurden, mit Airlines wurde verhandelt, um unser schweres Kamera-Equipment zu halbwegs vernünftigen Konditionen mitfliegen zu lassen - und natürlich haben wir ausgefallene Reiseziele gesucht, besucht oder gebucht: www.reisefernsehen.com ist online. Zunächst als abgespeckte Beta-Version - also wird auch noch keine Werbung dafür gemacht. Laufend werden derzeit noch weitere Länder mit Videos und Infos hochgeladen.

A propos Werbung: Reisefernsehen.com soll selbst möglichst werbefrei bleiben. Und "loser generated content", wie das in der Web-Szene sarkastisch heißt, wird es bei Reisefernsehen.com auch nicht geben. Also keine Wackelbilder von Tante Erna auf Malle und keine Amateur-Kritik vom abendlichen Büffet. Bei uns sind noch echte gelernte Print- und TV-Redakteure am Werk. Was aber nicht heißt, dass man uns Kritik oder Vorschläge nicht mal zukommen lassen sollte. Also...